Biographie
Der folgende Text über Schorsch Seitz stammt von
Charly Lehnert und ist veröffentlicht in dem Buch "LIEDER & LEUTE AUS DEM
SAARLAND" von
Charly Lehnert & Schorsch Seitz,
Lehnert Verlag 1999
"Wer im Saarland beruflich oder privat mit ihm zu tun
hat, Freund ist oder Bekannter, Kollege oder auch Geschäftspartner, nennt ihn
respekt- und liebevoll „de Schorsch“.
Als er fünfzehn Jahre alt ist,
beginnt er mit dem Klavierspielen, nimmt ein Jahr lang Unterricht, hört damit
auf und denkt sich: „De Reschd, denne bringschd’de dir dann selbschd bei.“
Ein Nachbarjunge verkauft ihm
für 150 DM einen sogenannten „Beatles-Bass“, es ist das Modell, welches auch von
Paul Mc Cartney gezupft wird und vom Korpus her aussieht wie eine Geige. Und
Schorsch lernt Bass und wird immer ‚bässer’.
Mit 16 Jahren erlebt er auf
einem Konzert der „Rattles“ zum ersten Mal die elektrisierende Wirkung einer
verstärkten E-Gitarre.
„Das do mache mir aach!“ Spontan beschließt er,
zusammen mit seinem Freund Klaus eine Band zu gründen. Von seinem Bruder leiht
er sich die Gitarre aus und verstärkt sie mittels Mikrofon über den
Schallplatteneingang des elterlichen Röhrenradios. Es klingt zwar nicht doll,
macht aber Riesenspaß. Ein Anfang ist gemacht.
1970
Schorsch tritt zuerst mäßig,
dann regelmäßig mit Rock-Bands auf. Als die Schulleistungen nachlassen,
verschließt seine Mutter kurzerhand die Gitarre im Schrank. „Zueerschd wird was
gelernt, dann kannschde Mussik mache!“ Doch Schorsch’s Leidenschaft für die
Musik ist nicht zu bremsen, er entwendet die Gitarre und und übt heimlich die
angesagten Songs der „Beatles“, „Rolling Stones“ und „Kinks“. Zwischendurch
macht er ‚sein Abitur’, wie man im Saarland sagt.
Nach
dem Studium arbeitet er zeitweise als Kunsterzieher, tingelt durch Kneipen und
jobbt als Taxifahrer und Kellner, um sich sein Geld zu verdienen.
Aus einer Bierlaune heraus
gründet er 1977 zusammen mit
Volker C. Jacoby die Zwei-Personen-Kabarett-Gruppe
„Jacoby & Schorsch“, die zuerst nur regional, dann bald überregional ein
Markenzeichen für typisch saarländische Lieder wird. Der Erfolg stellt sich mit
den Mundartliedern ein. Damit entdecken die beiden eine Marktlücke, die sie
konsequent und erfolgreich nutzen. „Jacoby & Schorsch“ veröffentlichen drei
Langspielplatten und drei Singles. Viele der Lieder - manche schon Evergreens -
sind aus dem Programm von SR3 Saarlandwelle nicht mehr wegzudenken.
Bereits zu Anfang der 80er Jahre tritt Schorsch in Karl DalIs RTL-Sendung „Die
schlaue Stunde“ auf. Das Duo „Jacoby & Schorsch“ ist auch dabei, als die „Musik
Szene Saar“ eine 3-Monate-Tournee unternimmt. Auftritte folgen bei Südwest 3,
beim WDR, bei RTL und RIAS Berlin, bei Veranstaltungen und Galas überall im Land
und außerhalb der Grenzen.
Im „Atelier“, einer
Kabarettbühne direkt neben dem Kurfürstendamm in Berlin, absolviert das Duo 1985
ein vierzehntägiges Gastspiel.
„Du bischd die Fraa“
Das ist der Titel eines Liedes
von Schorsch, veröffentlicht auf der LP „Extrawurschd“. Ich meine, wenn einer im
Saarland Liebeslieder in Mundart schreiben kann, dann ist es „de Schorsch“.
„Du bischd die Fraa“ sagte er
so vielleicht auch eines Tages zu Inge? Wie das so läuft: Zuerst „so“ zusammen
und dann „is geheirat’ genn“. Inge hat das Management übernommen, sie
organisiert und koordiniert Schorsch’s Aktivitäten und kümmert sich um das
„Drumherum“. Hierzu gehören u.a. Öffentlichkeitsarbeit, die Organisation von
Auftritten, Bühnenaquisition und Sekretariat sowie Recherche und Lektorat bei
Buch-, Theater- und Hörspielprojekten.
Zusammen mit
Gerhard Bungert
schreibt er für den Saarländischen Rundfunk die
Mundart-Science-Fiction-Hörspiele“Lyoner l antwortet nicht“ und „Lyoner II kennt
keine Grenzen“ (erschienen als LP, CD und MC bei Palm Records)
1987 tritt er dem Ensemble des
„Theaters Überzwerg“ in Saarbrücken bei. Hier, wo Alice Hoffmann, Jochen Senf
und Peter Tiefenbrunner ihre Karriere begannen, wirkt er über sieben Jahre als
Schauspieler und musikalischer Leiter. Er vertont unzählige Theaterstücke, unter
anderem das Faust-Musical „Armer Teufel“, „Shakespeares Greatest Hits“ und „Die
schwarze Spinne“.
In der Sparte Textdichter ist er 1988 Preisträger beim
Wettbewerb „Tontexte-Texttöne“ des Saarländischen Rundfunks: Sein
bissig-ironischer Text „Liebe aus der Dose“ wird gleich von zwei luxemburgischen
Bands ausgewählt, vertont und auf CD gepresst.
Im Jahr 1989 meldet Schorsch
sich als Sänger beim deutsch-französischen Wettbewerb „Festival Chanson“ in
Saarbrücken. Platz zwei: SCHORSCH SEITZ.
Das Multitalent ist aber nicht
nur aktiv als Komponist, Sänger und Texter, neben seiner schauspielerischen
Tätigkeit beim Theater wirkt er in Fernsehproduktionen wie „Familie Heinz
Becker“, „Tatort“, „Geschichten aus der Heimat“ und anderen mit.
De Schorsch - Solo
Mit Volker Jacoby macht
SCHORSCH SEITZ Auftritte nur noch bis 1991. Ermutigt von Freunden und Kollegen,
baut er sich nach und nach eine Solokarriere auf und bringt 1992 seine erste
Solo-CD mit dem Titel „Ich mach mir nix aus Kaviar“ heraus. Die Musik sowie die
Arrangements dieses Albums stammen von Herry Schmitt.
Schorschs Programm entwickelt
sich im Laufe der Zeit vom Chanson-betonten Lied-Programm immer stärker in
Richtung Entertainment. Der Wortanteil nimmt zu, Parodien auf bekannte Welthits
wie „My way“ oder „Time to say goodbye“ begeistern ein wachsendes Publikum. Er
singt, erzählt, spielt Piano und Gitarre und präsentiert eine Bühnenshow, die
sich sowohl in der Sprache als auch vom Inhalt her immer auf die Region bezieht,
aus der er stammt, nämlich auf das Saarland. Immer wieder greift er tief in die
reichhaltige Schatzkiste saarländischen Kulturgutes und erzählt unglaubliche
Episoden jener Originale, die einst in alle Welt gezogen sind, um der Menschheit
das „Saar-voir-vivre“ nahezubringen.
Im Lehnert-Verlag erscheint
1996 sein erstes Buch: „Es war emool“- Märchenhafte Geschichten aus dem
Saarland. Bekannte Figuren aus Grimms Märchen tauchen plötzlich im Saarland auf,
reden unsere Mundart und erleben verrückte Sachen. Dabei geraten sie fast
unmerklich in eine Art Zeitmaschine und mit großer Selbstverständlichkeit sind
die handelnden Personen Figuren von heute.
Sein zweites Buch „Pälzer
Witze“ stellt er logischerweise auf der „Grenze zwischen Genie und Wahnsinn“,
nämlich in der Autobahnraststätte Waldmohr vor.
Heute ist Schorsch im Saarland
bekannt wie ein bunter Hund. Die rote Jacke, der schwarze Hut und die Gitarre
sind zum unverwechselbaren Outfit des Künstlers geworden.
Schorsch Seitz ist seit 1997 ein fester Bestandteil in der Fernsehsitzung der
Karnevalsgesellschaft
„M’r sin nit so“ . Seine schrägen Gags und
unverwechselbaren Song-Parodien sind mittlerweile auch bundesweit bekannt,
selbst unsere Pfälzer Nachbarn können herzlich über ihn lachen."
(Charly Lehnert)
Biografisches ab 2000
Im Jahr 2000 präsentiert
Schorsch Seitz zum erstenmal im
Theater Blauer Hirsch ein abendfüllendes
Mundart-Comedy-Programm, die legendären Weihnachtsauftritte sind aus dem
Spielplan der bekannten Saarbrücker Theaterbühne nicht mehr wegzudenken.
Livemittschnitte einiger
dieser Abende sind auf mehreren CD's erschienen, die Schorsch Seitz selbst
produziert hat. In seinem Tonstudio werden die Aufnahmen bearbeitet und
erscheinen mittlerweile auf dem eigenen Tonträger-Label COMEDIAMUSIC.
Die Zusammenarbeit und das
gute Verhältnis zu anderen Bühnen-Kolleginnen und Kollegen haben dazu geführt,
dass Schorsch Seitz inzwischen auch CD's für Marie-Laure & Rüdiger, Angela
Branca, Elfriede Grimmelwiedisch,
Vanessa Backes u.a. produziert hat.
Hinzu kommen Single-CD's für
den FC-Saarbrücken und die SV-Elversberg.
Anlässlich des 50. Geburtstag
des Saarlandes beteiligte sich Dudweiler im Rahmen der "Dudo-vorne"-Kampagne an
der Fünfzigeraktion. Schorsch Seitz komponierte und sang hierzu den Dudo-Song.
Sein jüngstes Projekt war der
SR3-SommerAlm Song. Zusammen mit dem Alm-Ebi Eberhard Schilling schmetterte er
die SR3-SommerAlm-Hymne 2011 vor 5.000 Zuschauern im Vorprogramm der Höhner auf
der Berghalde Reden.
Auch Pe Werner ließ es sich nicht nehmen diesen Song
mit den beiden Interpreten als Zugabe ihres Konzerts auf der SommerAlm zu
präsentieren.
DISCOGRAPHIE
1982 BLINDGÄNGER - LP mit
JACOBY & SCHORSCH
1982
MUSIK SZENE SAAR - LP mit JACOBY & SCHORSCH (Sampler mit div. saarl.
Interpreten)
1983 ADELE
ADE - Single mit JACOBY & SCHORSCH
1984 EXTRAWURSCHD - LP mit JACOBY & SCHORSCH
1986 ICH LIEB DICH SO AUF VIDEO - LP mit JACOBY &
SCHORSCH
1987 DAS
GROMBEERLIED - Single mit ANNE KARIN & SCHORSCH SEITZ
1988 LYONER I ANTWORTET NICHT - LP, MC, CD
Science-Fiction-Hörspiel von
Gerhard Bungert & Schorsch Seitz
1989 LYONER II KENNT KEINE
GRENZEN - dito
1989 HE’S
A MAN gesungen von MANDY WINTER - Titelsong der ARD-Serie „Peter Strohm“:
(Songtext)
1990
VALERIES GALERIE - SingIe mit JACOBY & SCHORSCH
1990 WINNER ON THE NIGHT, gesungen von NAZARETH -
ARD-Tatort Titelsong (Songtext)
1990 DUE FACCIE - ZWEI SEITEN - LP von WANJA NOVKOV
(Songtexte)
1991
CAMERONE, gesungen von WANJA NOVKOV - ARD-Tatort Titel (Songtext)
1992 ICH MACH MIR NIX AUS
KAVIAR - CD
1993 FREUNDE
KENNEN KEINE GRENZEN - Single-CD
1994 DIE BLITTERSDORFER BRICK - Single-CD
1995 JO, MIR SINN E KLOORES LAND - Sampler-CD mit
anderen Künstlern
1997
ES BESCHDE VON SCHORSCH SEITZ - CD-Sampler
1998 SCHORSCH SEITZ LIVE – CD
2000 Die Jungs vom FCS – Single
CD
2000 Turnen macht Spaß
Single CD , gesungen von Angela Branca
2000 Schorsch Seitz im Theater Blauer Hirsch - Live CD
2004 Lääwe & lääwe losse -
Live CD
2005 Best of
Saarland Comedy & Folk - Sampler
2006 Du bist Saarland - Single CD
2007 Dudo vorne - Single CD
2007 Die Männer von der Kaiserlinde - SVE - Single
CD
2007 Wir sind
Saarland - Live CD
2011
Der SR3 - SommerAlm Song
2013 Sex & Drugs & Rock'n'Rollator - Live CD